Ein notwendiges Projekt für die Schweiz
Auf dem regelmässig überlasteten Netz der Nationalstrassen wurden 2019 mehr als 30'230 kumulierte Staustunden gezählt, doppelt so viele wie 2010. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wurden sechs Projekte zur gezielten Erweiterung der Infrastruktur vom Bundesrat beschlossen und vom Parlament stark unterstützt. Es handelt sich um Erweiterungen an neuralgischen Punkten, die unerlässlich sind, um die Funktionalität unseres Nationalstrassennetzes zu erhalten und so unnötigen Ausweichverkehr in den Ortschaften entlang der Autobahnen zu vermeiden. Insgesamt stellen die Projekte eine Erweiterung von 53 Kilometern auf insgesamt 2'259 Kilometer Nationalstrassen dar, was 2,3 Prozent entspricht. Nicht zu vergessen: Die Schweiz zählte 1960 (zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Autobahnnetzes) 5,3 Millionen Einwohner, 2023 neun Millionen und 2040 voraussichtlich zehn Millionen (Basisszenario des BFS).
Dazu Peter Goetschi, Zentralpräsident des TCS: "Ohne die Weiterentwicklung der Strassen- und Schieneninfrastruktur ist der Stillstand unserer Mobilität vorprogrammiert. Trotz aller getätigten und geplanten Investitionen wird der öffentliche Verkehr nicht in der Lage sein, den motorisierten Individualverkehr, der 74 Prozent der jährlich in der Schweiz zurückgelegten Personenkilometer ausmacht, zu absorbieren."
Autobahnen sind effizient und sicher
Flächenmässig macht das Autobahnnetz nur 3 Prozent aller Strassen in der Schweiz aus, aber es werden darauf 40 Prozent des motorisierten Individualverkehrs und 74 Prozent des Güterverkehrs abgewickelt. Eine solche Konzentration ermöglicht eine effektive und einfache Bekämpfung der Lärmbelästigung durch Lärmschutzwälle oder mittels unterirdischer Verkehrsführung. Auch beim Personenverkehr sind die Nationalstrassen am effizientesten: Sie nehmen 800 Personenkilometer pro Quadratmeter auf. Das ist 2,5-mal mehr als der Zug und acht Mal mehr als das übrige Strassennetz (siehe Statistik Verkehrsentwicklung und Verkehrsströme 2022 des ASTRA). Ausserdem sind Autobahnen die sichersten Strassen mit 8,51 Prozent Unfällen mit Personenschaden (1'566 von 18'396 im Jahr 2022), 8,71 Prozent Getöteten (21 von 241 im Jahr 2022) und 4,37 Prozent Schwerverletzten (175 von 4'002 im Jahr 2022).
Den grossen Rückstand aufholen
Seit 2008 wurden im Rahmen der Engpassbeseitigung nur 17 Kilometer Autobahnen ausgebaut. Mit der Annahme des Bahninfrastrukturfonds (BIF) und des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) hatte das Volk 2014 und 2017 jedoch ein wichtiges Signal gesetzt: Die beiden Infrastrukturen ergänzen sich und sollen dank klarer und planungssicherer Finanzflüsse ausgebaut werden. Die ideologische Gegnerschaft von Schiene und Strasse fand damit ein Ende. Der TCS hat die Schaffung dieser beiden Verfassungsartikel stark unterstützt und sich für Investitionen in die Schieneninfrastruktur eingesetzt, denn die Multimodalität ist die einzige Lösung, um der hohen Nachfrage nach Mobilität heute und in Zukunft nachzukommen.
Fahrzeuge 2040 noch effizienter
Gemäss Szenario von Swiss eMobility werden 2035 neun von zehn Neuwagen und fast 50 Prozent der Schweizer Personenwagenflotte elektrifiziert sein. Diese leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur vom Volk gewünschten Klimaneutralität bis 2050 (Verabschiedung des Klimagesetz vom 18. Juni 2023).
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Artikel 'Gezielte Erweiterung der Autobahnen: eine Frage der Vernunft und der Effizienz...' auf Swiss-Press.com |
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